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Gesa Wesemeyer

Gesa Wesemeyer

Wie kommt man eigentlich zum Vintage Virus? Tja, wenn ich so darüber nachdenke, dann war ich schon immer modisch recht interessiert und habe mich insbesondere für die tollen Roben aus früheren Jahrzehnten begeistern können. Es ist der typische Traum, den jedes Mädchen träumt. Jedoch war ich bis ca. Anfang 40 figürlich noch nicht so, dass Stöbern und Einkaufen wirklich Spaß gemacht hätte. Und innerlich habe ich mich auch immer gegen den weiten Schlabberlook, der alles verdecken sollte gewehrt.

Irgendwann habe ich dann einige von meinen „Schalen“ abgeworfen und das Interesse an Mode wuchs und wuchs. Aber was mich nach wie vor gestört hat, dass Bekleidung oftmals den Charakter einer Uniform hatte – Bürooutfits, Abendoutfits, Urlaubsoutfits….immer wollte jemand vorschreiben, welche Formen und Farben angemessen waren. Die üblichen Bekleidungsmarken hielten nichts Spannendes bereit. Dann beginnt natürlich die Suche und mit der sich öffnenden Welt im Internet wirbeln im Kopf tausend Ideen. Da mir Individualität bei meiner Kleidung immer wichtig war, stolperte ich bald zwangsläufig über True-Vintage-Mode, denn was konnte individueller sein als ein Kleidungsstück, welches nur ein einziges Mal da war. Wie bei jeder Leidenschaft probierte ich mich auch durch….und landete (nach Fehlkäufen und Fehlgriffen) sehr schnell bei der Mode der 50-er bis 70-er Jahre. Aus meiner Sicht haben diese Jahrzehnte ganz wunderbare Modelle, tolle Farben und vermitteln gleichzeitig ein (Lebens-)Gefühl, was einem ein wenig Leichtigkeit verleiht.

Wenn man sich für etwas interessiert, dann liegt es nahe, dass sich dieses Interesse ausweitet und alsbald hatte mein Kleiderfundus einen ziemlichen Umfang erreicht. Auch deshalb, weil ich vor Retro-Mode, die in einem vintage-typischen Stil geschneidert war, keinen Halt mache. Wie praktisch es ist, wenn ein wenig Elasthan die Urlaubsschlemmerei verzeiht, wissen wir ja alle 🙂 .

Die Überlegung war, dass durch die Konzentration auf Schmuck aus diesen Jahren eventuell der Platz zu Hause besser genutzt werden kann…aber was soll ich sagen….ich bin kläglich gescheitert. Die Sammelleidenschaft für schöne Mode ist geblieben und der Schmuck, Taschen und auch Hüte kamen dazu.

Ab und an modele ich auch, aber nicht sehr oft. Manchmal wundert man sich wirklich wie authentisch Bilder die Stimmung zeigen….

Vintage View Blog Gesa Wesemeyer

In unserem Vintage-View Blog möchte ich Euch teilhaben lassen an meiner Leidenschaft und vielleicht hilft euch ja der eine oder andere Tipp, um auch einmal auf Reisen schneller zu den Objekten der Begierde zu gelangen. Gerne nehme ich auch Fragen oder Anregungen entgegen…nur zu…schreibt mir.

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Eine kleine Zeitreise – Jump & Jive BBQ in Linz

Eine kleine Zeitreise – Jump & Jive BBQ in Linz

Einmal im Jahr  treffen sich die Rock’n Roll und Vintage-Verrückten im schönen Linz am Rhein. Dort bietet das Hotel Weinstock die ideale Kulisse, um sich in die „good old times“ versetzen zu lassen. Natürlich kann unser Blog-Bericht nur einen kleinen Einblick geben, aber vielleicht hat der eine oder andere Lust bereits im nächsten Jahr selbst als Besucher einmal das besondere Ambiente aufzusaugen und sich vom Vintage-Fieber packen zu lassen.

Das Hotel Weinstock mit dem wunderschönen Garten selbst ist ein Kleinod aus den 50-er Jahren und lässt alle eintauchen in eine Welt, die vor allen Dingen, die positiven Werte der von uns allen so geliebten Zeit in den Vordergrund stellt. (Wer will sich auch schon mit den negativen Dingen beschäftigen).

Wenn die Petticoats unter den Kleidern rascheln und die Motoren der charaktervollen Autos knattern, dann ist der Jump & Jive BBQ eröffnet.

Vintage-Mode Jump & Jive BBQ in Linz Drei Damen

In diesem Jahr durften wir alle am 14. Juli bei strahlendem Wetter die dort vorhandenen Räumlichkeiten nutzen und der Garten bot diesmal bei  Sonnenschein eine tolle Kulisse für Fotos. Seit vielen Jahren organisieren die GI Jive Swing Company mit sehr viel Engagement und einem enormen Zeitaufwand dieses Event. An dieser Stelle einmal ein dickes DANKE SCHÖN, denn ohne diese „Verrückten“ wäre eine solche Veranstaltung gar nicht möglich.

Jedes Mal ist man erstaunt, mit welcher Detailverliebtheit die Atmosphäre gestaltet wird und wie auch die Besucher durch ihre passende Kleiderwahl das Ambiente aktiv bereichern.

Es ist ein Fest für groß und klein, für alt und jung, für Erst- und Mehrfachtäter – also einfach für alle, die Spaß an der Fröhlichkeit und natürlich an der Musik und der Mode der damaligen Zeit haben.

Mode – Unser Stichwort.

Seit einigen Jahren schon beteiligt sich Vintage-View nicht nur mit einem Stand auf dem Schwarzmarkt, sondern es findet auch als Ergänzung die von vielen Besuchern schon sehnsüchtig erwartete Modenschau statt. Und wo wenn nicht hier, bietet sich ein idealer Rahmen., die Vintage-Schätzchen aus den vergangenen Jahrzehnten zu präsentieren.

Waren wir in den vergangenen Jahren eher auf den Festsaal angewiesen, so konnten wir in diesem Jahr ins Freie „ausschweifen“. Die Models drehten ihre Runden im Garten und begeisterten so die Besucher.

Die Kleidung gibt einen gelungenen Einblick in die Vielfältigkeit der damaligen Mode und zeigt, dass eben nicht nur der bekannte Petticoat ausgeführt wird, sondern auch andere Kleidung durchaus den kritischen Augen der damaligen Damenwelt Stand hält. Ein guter Mix aus Retro- und Vintagemode inspiriert und zeigt die Möglichkeiten, wie man sich feminin und trotzdem sehr alltagstauglich kleiden kann und zwar vollkommen unabhängig von Kleidergrößen. Kleider sind hier das Zauberwort, denn muss man sich beim Rock oder der Hose noch Gedanken machen, ob man mit einem passenden Oberteil das eigene Erscheinungsbild ergänzen kann, so ist man mit einem schicken Kleid immer direkt „komplett gekleidet“. Hier wird jede Frau zur Dame und wenn man möchte sogar zur Diva…

Die Frau von damals trug Hut und auch in unserer heutigen Zeit sollte man einen Gedanken auf dieses wirklich individuelle Kleidungsstück verwenden. Man braucht natürlich hier und da ein bisschen Mut für den ersten Hut, aber mit einem kleineren Teil, dem „Headpiece“ ist der erste Schritt leicht gemacht und ein solcher Look verleiht der Trägerin das besondere Etwas und erweckt Interesse. Wir freuen uns von Vintage-View daher auch, dass uns die liebe Ricarda Engelsberger von Mein wunderbarer Hutsalon mit ihren Kreationen ergänzt. Sie bietet wirklich für jeden Geschmack den richtigen Hut und rückt ein längst vergessenes Handwerk wieder in den verdienten Fokus. Ein Hut schmückt!

Aber ein solcher Hut schmückt auf dem zuvor noch stilecht frisierten Haar noch viel besser. Hinter den Kulissen beginnen die Vorbereitungen für die Modenschau daher schon einige Stunden zuvor und es wird onduliert, geschminkt und man kommt bei guter Swing- und Rock’n Roll Musik langsam in Stimmung. Unsere liebe Pinky Paradise vom Clockstopper Studio  legt liebevoll an die Haare der Damen ihre Hand an und zaubert wunderbare Locken- und Hochsteck-Kreationen. Was für ein Anblick!

Aber was wäre das schönste Kleid, der schönste Hut ohne die bekannten besten Begleiter der Damenwelt….“Diamonds are a girls best friend“ wusste schon DIE Stilikone Marilyn Monroe zu trällern. In den 50- und 60-ziger Jahren war Modeschmuck aber mehr als wir uns heute vielleicht vorstellen können. Die Kreationen lehnten sich an die bekannten teuren Schmuckhäuser dieser Zeit an – mehr noch…die Designer, die z.B. für Tiffany Modelle entwickelten, entwarfen auch Modeschmuck. Dieser Modeschmuck wurde, wenn er aus den Häusern wie Trifari, Weiss, Coro oder Sarah Conventry kam, in derselben Machart wie Echtschmuck hergestellt. Wir sprechen also hier von Modeschmuck, der einem echten Schmuckstück in nichts nachstand – aber eben viel günstiger.

Damit man sich auch „live“ davon eine Vorstellung machen kann, tragen die Damen eben auch als Ergänzung den Modeschmuck der damaligen Zeit. Glitzer und Glamour machen  direkt gute Laune. Keine Angst übrigens vor den Ohrclips – es gibt Mittel und Wege auch hier den Tragekomfort zu erhöhen und mit der Zeit gewöhnt man sich auch besser daran….ein bisschen Geduld und Übung beim Tragen hilft .

Man sieht also, dass ganz viel Liebe zum Detail und natürlich auch viel Zeit von vielen, vielen lieben Menschen notwendig ist, damit der Zeitsprung zurück auch wirklich gelingt.

Aber wenn man dort ist und kurz die Augen schließt, dann spürt man das Rascheln des Petticoats…es zieht alle magisch zum Schwarzmarkt…die Autos stehen im Mittelpunkt des Interesses und da liegt es nahe, dass abends das Tanzbein geschwungen wird und das eine oder andere Gläschen genippt wird. Allerdings nimmt man dann ja gerne auch selbst ein Likörchen zu sich und so schließt unsere kleine Zeitreise in Linz beim Jump & Jive BBQ und wir freuen uns schon aufs nächste Jahr.

Vintage-Mode Jump & Jive BBQ in Linz Gruppenfoto

Es grüßen Euch alle sehr herzlich,

Martina und Gesa